Die Pydro Turbiene 1, ein Prototyp der PYDRO GmbH

Pydro – Echtzeitdaten für die smarte Wasserversorgung

Rohrbrüche in Leitungen sind ein großes Problem, weil sie in den riesigen Netzen oft spät erkannt werden. So gehen Unmengen an Wasser verloren. Das norddeutsche Start-up Pydro hat ein System entwickelt, das durch Druckkontrolle Schäden erkennt und vermeidet.

Wasser ist ein knappes Gut. Fünf Billionen Liter Trinkwasser werden die deutschen Wasserwerke dennoch in diesem Jahr fördern, weit mehr als 100 Liter Wasser pro Einwohner:in und Tag. Der Großteil stammt aus mächtigen Sand- und Kiesschichten, die oft tief im Untergrund verlaufen. Aber auch oberirdisches Quellwasser, Uferfiltrate sowie Wasser aus Flüssen und Talsperren werden aufbereitet und in das Trinkwassernetz eingespeist.

Doch dort gehen große Mengen des kostbaren Nasses verloren. Rund zehn Prozent des Trinkwassers, schätzen Expert:innen, versickern in Deutschland auf dem meist kilometerlangen Weg zwischen Wasserwerk und Verbraucher im Boden. Solche Wasserverluste sind teuer und erhöhen den Wartungsaufwand, sie kosten Energie und belasten die CO2-Bilanz.

Solche Verschwendung muss nicht sein. Davon sind die Macher des Start-ups Pydro mit Sitz in Rostock und Hamburg überzeugt. Was fehlt sind dezentrale Messsysteme, die einen Rohrbruch auch außerhalb der Zentren schnell erkennen und dadurch die kostspieligen „Lecklaufzeiten“ verkürzen. Das bietet der Prototyp PT1. Die „Pydro Turbine 1“ hat die Form eines dicken Baumkuchenringes. Er misst den Wasserdruck in der Leitung, die durch ihn hindurch führt. Dazu läuft das Wasser durch einen Ringpropeller, der eigentlich aus dem Schiffbau stammt. Die Messung übernimmt eine Flut an Sensoren.

Nun verbrauchen selbst die besten und kleinsten Sensoren Energie. Auch im PT1. Doch in seinem Ringpropeller laufen Schaufelblätter, die vom Wasser angetrieben Strom erzeugen. Solche „Energieautarkie“ ist in einem weit verzweigten Wassernetz von besonderer Bedeutung, da die Rohre oft weit entfernt vom öffentlichen Stromnetz verlaufen und ein Anschluss aufwendig und teuer wäre. Spätere Nachfolgemodelle des PT1 sollen zudem selbständig den Wasserdruck regulieren. Neben der Hardware will Pydro den Wasserwerken einen Rundum-Service bieten.

Pydro zielt denn auch auf internationale Märkte: Weltweit betrügen die Verluste 30, in Osteuropa sogar 50 Prozent. „Viele Wasserwerke pumpen einfach das Wasser in ihre Netze und stellen den Kunden Rechnungen aus“, kritisiert Geschäftsführer Clemens das gängige Wassermanagement. „Erst daraus ermitteln sie ihre Wasserverluste.“

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21079 Hamburg
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