Campus im hit-Technopark

TEMPOWERK goes Green!

CO2-frei als Schlüssel zum Öko-Park

Mit konsequenter Umsetzung des Energiekonzeptes „hit goes green!“ und einem Vertrag mit dem neuen Gas- und Strom-Lieferanten Entega war das TEMPOWERK vom 1. Januar 2016 an emissionsfrei.

Wie das TEMPOWERK CO2-frei wurde

Es war das große Ziel des Ökologie-Projektes „hit goes green!“, mit dem der damalige hit-Technopark 2013 an den Start ging: in fünf Jahren CO2-frei zu sein. „Nicht nur aus Marketing-Gründen einfach so dahingeredet“, wie Geschäftsführer Christoph Birkel sagt, „sondern glaubwürdig und echt ökologisch“. Und am Ende kam alles noch besser. Denn bereits am 1. Januar 2016, also nach weniger als drei Jahren, war das Ziel erreicht. Mittlerweile ist das heutige TEMPOWERK mit seinen 18 Häusern und 30.000 Quadratmetern Büro- und Technikumsflächen tatsächlich CO2-frei.

Möglich macht den schnellen Erfolg vor allem die Zusammenarbeit mit dem neuen Energieanbieter Entega GmbH, einem in Darmstadt beheimateten Unternehmen, das sich ganz der Ökologie und der klimaneutralen Strom- und Gas-Versorgung verschrieben hat. Seinen Strom bezieht Entega ausschließlich aus deutschen Wasserkraftwerken. Es ist echter, zertifizierter Bio-Strom.

Zum Nachhaltigkeitskonzept von Entega, das sich mit den Zielen von „hit goes green!“ nahezu deckt, gehört auch das Aufforsten von tropischen Regenwäldern. Das wird notwendig, weil ein Technologiekomplex wie das TEMPOWERK trotz Einsatz aller energierelevanten Maßnahmen nicht vollständig ohne Abgase auskommen kann. Doch die geringe Menge CO2, die im TEMPOWERK durch das Anheizen der Blockheizkraftwerke mit Gas entsteht, wird mit der Anpflanzung neuer Bäume im brasilianischen Urwald neutralisiert. Entega pflanzt für jeden Kunden so viele Bäume, wie zur CO2-Freiheit benötigt werden – zertifiziert vom TÜV Rheinland. Dies ist ein fairer ökologischer Kompromiss, nachhaltiger und ehrlicher als die gekauften Abgas-Zertifikate früherer Jahre.

Auch die Mieter und Mieterinnen im TEMPOWERK profitieren vom Energieeffizienz-Programm, das jetzt unter dem Namen „TEMPOWERK goes green!“ fortgesetzt wird. Mit dem neuen Energie-Partner spart der Standort pro Jahr rund 20.000 Euro an Strom und Gas. Birkel: „Das kommt voll und ganz den Mietern und Mieterinnen zugute.“ Der willkommene Effekt: im TEMPOWERK sinken die Nebenkosten, während sie anderswo in Gewerbeimmobilien permanent steigen und als zweite Miete empfunden werden. Die erfolgreiche Philosophie heißt: Ökologie: ja, Kostensteigerung: nein. „Denn Umweltschutz kann nur funktionieren, wenn es nicht mehr Geld kostet“, sagt Christoph Birkel. „Was nützen Mülltrennung, Abgasreduzierung oder Ökostrom, wenn Menschen und Unternehmen darunter leiden? Sie zahlen mehr und haben wenig davon.“ Mit dem Konzept „TEMPOWERK goes green!“, das Hamburgs größtes privates Technologiezentrum 2013 ins Leben rief, ist dem TEMPOWERK nach kurzer Zeit die Energiewende im Kleinen gelungen.

Doch damit nicht genug. Weitere energieeffiziente Maßnahmen werden auch künftig konsequent umgesetzt. Blockheizkraftwerke wie im Vorzeigeobjekt Tempowerkring 19 sollen auch in den anderen Gebäuden alte Heizungen ersetzen. Die neuen Anlagen produzieren sowohl Wärme als auch Kälte – und als Nebenprodukt sogar noch eigenen Strom. Außerdem werden alle Lichtanlagen auf LED umgerüstet und Stromtankstellen für E-Mobile gebaut. Für seine vorbildlichen Umwelt-Aktivitäten wurde das TEMPOWERK von der Hansestadt Hamburg als offizieller UmweltPartner ausgezeichnet und zertifiziert.

Der Wegbereiter der Energiewende

Der neue Energie-Partner, die Entega Energie GmbH aus Darmstadt (Gründung 1999), passt exakt zum Umweltschutz-Konzept des TEMPOWERKs. Das Ziel ist eine CO2-neutrale Energieversorgung für alle. „Wir sind die Wegbereiter einer neuen Nachhaltigkeit in der deutschen Energiewirtschaft“, sagt Geschäftsführer Frank Gey, „ökologisch verantwortungsvoll, wirtschaftlich erfolgreich und weitblickend.“ Entega setzt auf drei Modelle im Klimaschutz: 
COvermeiden: Strom aus Wind- und Wasserkraft, Solarenergie und Biomasse.
COreduzieren: Individuelle Einsparmodelle.
COkompensieren: Unvermeidbare Gas-Emissionen werden durch vom TÜV Rheinland zertifizierte  Waldschutzprojekte neutralisiert, Aufforsten von tropischen Regenwäldern und Baumpflanzungen in Brasilien und im Kongo.

Stichwort Nebenkosten: Diese steigen bei den meisten Mietflächen durch Strom- und Gaspreiserhöhungen permanent und werden zunehmend als eine zweite Miete empfunden. Im TEMPOWERK wurde deshalb bei der Planung des neuen Bürogebäudes Tempowerkring 19 größter Wert auf optimale Energieeffizienz gelegt, um die Nebenkosten für Heizung, Kühlung und Strom künftig möglichst niedrig zu halten. Oberste Priorität: den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß auf ein Minimum zu reduzieren. Ziel ist es, aus eigener Kraft nahezu CO2-neutral zu sein.

Eine ökologische Neuerung sind im Gebäude Tempowerkring 19 auch die Deckenstrahlplatten, durch die geräuschlos die Wärme- und Kälteverteilung erfolgt. Heizkörper gibt es in den Büros nicht mehr. Strahlwärme empfinden Menschen wie „echte“ angenehme Sonnenwärme. Sie sorgt für ein angenehmes Raumklima in jedem Winkel der Gebäudes.

Besonders energiesparend wirkt sich auch das Lampenkonzept aus. Auf Deckenbeleuchtung wird in den Büros komplett verzichtet. Stehfluter mit LED-Leuchmitteln sorgen für eine wesentlich bessere Ausleuchtung und brauchen deutlich weniger Strom. Um sämtliche Mieter und Mieterinnen in den vorhandenen Gebäuden an „TEMPOWERK goes green!“ zu beteiligen, werden alle Leuchtmittel – auch in den Bestandsgebäuden – entweder gegen moderne Leuchtstoffröhren oder LED-Lampen ausgetauscht. Bei einer einzigen Leuchte kann so 20 bis 60 Prozent Strom eingespart werden.

Modernste Steuertechniken steigern im Rahmen einer integrierten Gebäudeautomatisierung die grüne Sparquote noch erheblich. Lichtquellen leuchten nur, wo und wenn sie tatsächlich gebraucht werden. Intelligente Heizungsthermostate schalten die Wärmezufuhr ab, wenn ein Fenster geöffnet wird. Doch auch hier gilt: Die Mieter und Mieterinnen sind im TEMPOWERK König und können individuell entscheiden, welche Hilfsmittel der Automatisierung sie nutzen möchten.

„TEMPOWERK goes green!“ – Zehn saubere Gründe, sich für das TEMPOWERK zu entscheiden:

  • Sechs moderne Blockheizkraftwerke erzeugen saubere Wärme zum Heizen und Kälte zum Kühlen.
  • Das kleine Kraftwerk im Keller erzeugt als Nebenprodukt eigenen, sauberen Strom.
  • Der Strom wird durch die Mieter und Mieterinnen genutzt und senkt die Energiekosten.
  • Deckenstrahlplatten sorgen bis in den letzten Winkel der Räume für ein Wohlfühlklima.
  • Es gibt keine störenden Heizkörper mehr.
  • Optimale und kostengünstige Ausleuchtung der Büros durch LED-Lampen.
  • Moderne „Stehfluter“ ersetzen die Deckenbeleuchtung.
  • Intelligente Steuertechnik für Heizung und Licht.
  • Elektronisch gesteuerte Außenverschattung.
  • „Park-Atmosphäre“ für kreatives Wohlfühlen.

Energiewende im TEMPOWERK: „Das hier ist unsere Zukunft“

Ein Blockheizkraftwerk sorgt für Strom und Wärme in den Räumen, sparsam und effizient. Hamburger Abendblatt-Autor Norbert Scheid hat sich das System im Tempowerkring 19 erklären lassen.

Von oben, durch die frischen Büroräume, in denen eine Mitarbeiterin der ersten Zimmerpflanze einen sonnigen Platz am Fenster reserviert hat, müssen wir tief hinabsteigen. Im Keller, ein kleiner, enger Raum, vollgestopft mit modernster Technik. Dunkel ist es hier nicht. Im Gegenteil. Denn das hier ist ja das kraftvolle Herzstück des stolzen Bürokomplexes mit der Nummer 19 im Tempowerk auf dem Gelände des früheren Tempowerkes in Harburg. Von hier aus werden die mehr als 2000 Quadratmeter Büro- und Laborflächen mit der notwendigen Energie versorgt, mit Wärme und mit Strom für all die Computer und die Lampen.

Aber wir stehen hier unten Mittelpunkt von dem, was seit Monaten die politische Diskussion aufwühlt und uns fast täglich aus den Nachrichten entgegen hallt. Das hier ist die Basis der Energiewende in Deutschland. Der effizientere, sparsamere Gebrauch und dazu eine neue, zukunftsweisenden Erzeugung von Wärme und elektrischer Energie – hier wird sie in diesen Tagen Wirklichkeit.

Christoph Birkel, der junge Geschäftsführer des Tempowerks, steht neben zwei geradezu bescheiden kleinen Blechquadern in weiß und rot. Von denen führen Schläuche wie metallene Lebensadern in ein Rohrsystem nach oben. „Das hier“, sagt der Mann im blauen Pullover und klopft mit der flachen Hand auf einen der Kästen, „ist Teil unsere Zukunft. Mit solchen Blockheizkraftwerken und der gesamten energiesparenden Technologie, die wir in unserem Neubau installiert haben, können wir die Energiewende meistern. Das ist doch die ganz große Chance für unser Land. Damit schaffen wir neue Arbeitsplätze. Ich bin auch überzeugt“, fährt der 41-jährige Vater von zwei Kindern fort, „wenn wir Deutschen mit unserer großen Ingenieurkunst konsequent diesen Weg gehen, werden andere Länder folgen. Was die Deutschen schaffen, heißt es dann, können wir auch.“

Was die Ingenieurkunst für den effektiveren und damit umweltschonenden Einsatz unserer Energien betrifft, so ist die Innovation im Haus Nummer 19 im Wesentlichen die kluge Verknüpfung längst bewährter Erfindungen.

Das Kernstück eines Blockheizkraftwerks ist ein Ottomotor, millionenfach bewährt in unseren Autos. Zum besseren Verständnis für uns technische Laien muss man daran erinnern, dass die Motoren in unseren Statussymbolen im Grunde ja auch nur Öfen sind, in denen Benzin oder Gas verbrannt wird. Wie bei jeder Verbrennung entsteht auch im Ottomotor vor allem Wärme. Von jedem Liter Benzin, den wir tanken, werden rund 70 Prozent als Wärme vergeudet. Nur der Rest lässt uns über die Straßen rollen. Mit der Drehenergie des speziellen, mit Gas betriebenen Ottomotors im Blockheizkraftwerk wird ein Drehstrom-Generator angetrieben. Der liefert Strom für das ganze Gebäude. Mit der Wärme aus dem Verbrennungsmotor aber wird das Wasser für die Heizung erhitzt. Das ist der entscheidende Spareffekt.

Der nächste ist die Heizungsanlage selbst. Die Heizkörper hängen hier nämlich an den Decken. Sie bestehen auch nicht wie üblich aus Rippen sondern sind glatte Metallflächen. Die umschließen die Heizschlangen, durch die das warme Wasser aus dem Keller strömt.

Beim Blick nach oben auf die dünnen Heizplatten aber wehrt sich unser Schulwissen. Warme Luft steigt doch nach oben, so haben wir es gelernt?

„Aber hier wird nicht die Luft erwärmt“, entgegnet Thies Schomann, Senior Consultant der Firma Netzwerk Management, die die Sparanlage plante, mit einem wissenden Lächeln. „Von oben kommt wohlige Wärmestrahlung, ähnlich wie bei einem Kachelofen“.

Für Väter, die jetzt ihren Kindern den Unterschied erklären wollen, bieten wir dieses, zugegeben stark vereinfachte Beispiel an. Stellen Sie eine Tasse mit heißem Tee oder Kaffee auf den Tisch. Hält man die Hand darüber, wird sie heiß, eben weil die Luft sich erwärmt und nach oben steigt. Hält man die Hand aber seitlich der Tasse, spürt man auch Wärme, aber lange nicht so stark. Das eben sind Wärmestrahlen, die auf unsere Hand treffen. Zirkulierende Luft spielt keine Rolle dabei.

Die moderne Heizungsanlage macht es übrigens für Mitarbeiter an den Schreibtischen schwieriger, kühlen Kopf zu bewahren. Da die Häupter der Menschen der Wärmestrahlung von der Decke näher sind, bekommt der Kopf auch die meiste Hitze ab. Wenn wiederum an heißen Tagen die Sonne trotz der automatischen Jalousien vor den Fenstern, für Schwüle in den Büros sorgt, kommt Kühlung von oben. Dem Wasser in den Leitungen wird dann in einer Anlage im Keller Wärme entzogen. Das ist sozusagen das umgekehrte Kühlschrank-Prinzip.

Wer, wie Christoph Birkel, der Spross aus der einstigen Buxtehuder Nudeldynastie, noch mehr Energie sparen will, darf natürlich die Leuchten nicht vergessen. An den Decken gibt es in dem supermodernen Bau schon mal keine. „Wir verwenden nur Stehfluter, die das Licht an die Decke und auf den Arbeitsplatz lenken“, erläutert Thies Schomann, der Sparkommissar für moderne Energieanlagen. „Und sparsame LED-Leuchten, übrigens in allen 16 Gebäuden des Tempowerks“.

Wer Strom sparen will, darf natürlich auch das Ausschalten nicht vergessen. Die Erkenntnis ist nicht neu, nur etwas aus der Mode gekommen. Wenn in den 60er Jahren ein Redakteur beim Bauer Verlag bis in die Dunkelheit über einem Artikel saß, konnte sich die Tür zum Büro einen Spalt öffnen und es kam eine Hand und schaltete das Licht aus. Der alte Herr Bauer, Besitzer eines der größten der größten deutschen Zeitschriften-Verlage, machte seine Runde.

Heute könnte der alte Herr mit einem Laptop oder einem iPad von Zuhause ausschalten.

Die Klimaerwärmung, die dringend erforderliche Verringerung des CO2-Ausstoßes, unsere bedrückende Abhängigkeit von russischem Gas, all das schürt bei Christoph Birkel nicht wirklich Ängste. „Gemeinsam können wir das packen“, sagt der Chef des Tempowerks in Harburg. „Ich bin da optimistisch. Entscheidend aber ist, all diese Innovationen müssen sich am Ende auch rechnen.“

Tun sie das?

„Für die Antwort ist es noch zu früh“, sagt der Geschäftsführer. „Noch wissen wir nicht, wieviel Energie der Neubau mit der sparenden Dämmtechnik wirklich benötigt. Frühestens in einem Jahr ziehen wir Bilanz. Aber ich bin zuversichtlich. Und wenn die Zahlen uns dann Freude machen, werden wir in den kommenden Jahren alle Gebäude auf Blockheißkraftwerke umrüsten.“

Die Energiewende in Deutschland – auf dem Gelände des ehemaligen Tempowerkes ist sie auf den Weg gebracht.