Chickpeace – so geht Integration
OPEN ARMS nahm im März 2015 die Arbeit auf, als die Zahlen der in Deutschland gestellten Asylanträge steil anstiegen. Die Gründe der Antragssteller waren ein Abbild der Krisen, die die Welt bis heute in Atem halten: (Bürger-)Kriege im Irak, in Syrien, in Afghanistan, Unterdrückung, Verfolgung, Vertreibung, Hunger in vielen Ländern. Ziel von Open Arms war es, den Menschen, die mit diesen traumatischen Erfahrungen in Hamburg ankamen, Unterstützung anzubieten. Im wahrsten Sinne naheliegend war es, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnunterkunft „Am Radeland“ zu beginnen. Seit knapp vier Jahren arbeiten die ehrenamtlichen Open Arms-Unterstützerinnen und -Unterstützer mit den Geflüchteten, boten Sprachkurse, Computerkurse, Kochen, Nähen oder Ausflüge an. Aus dem persönlichen Projekt „Buffetbegegnungen“ von Manuela Maurer.
ist inzwischen das soziale Unternehmen „Chickpeace mit eigener Produktionsküche in Altona geworden, in dem 13 Köchinnen aus Syrien, Eritrea, Irak, Afghanistan und Somalia einen Zugang auf den Arbeitsmarkt gefunden haben. So schmeckt Integration sehr lecker.
Die Angebote haben sich im Laufe der Zeit nachhaltig verändert: Weg von der Betrachtungsweise „wir“ und „ihr“ hin zum „wir gemeinsam“. Geflüchtete sind nicht mehr Adressaten/Objekte von Hilfe und Unterstützung sondern PartnerInnen/Subjekte auf dem gemeinsamen Weg in eine offene und tolerante Gesellschaft
Open Arms arbeitet nicht „nur“ mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Unterkunft, sondern ist auch Teil der Lokalen Partnerschaften und betreut in diesem Rahmen eine Veranstaltungs- und Fortbildungsreihe. Open Arms begleitet eine Gruppe Geflüchteter in der Gruppe „An(ge)kommen in Deutschland!?“ dabei, Brückenbauer zu werden zwischen der Community der Geflüchteten und der Aufnahmegesellschaft. Hilfe zur Selbsthilfe, Die Stärkung und Unterstützung der Geflüchteten steht im Fokus.
Die verschobenen Interessenlagen und Anforderungen haben Open Arms veranlasst, in Zusammenarbeit mit dem hit-Technopark und der Agentur Haruki einen Workshop mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Google im Rahmen ihrer Aktion „Google Serve“ zu organisieren. Eingeladen waren Akteure aus Hamburger Initiativen, die Harburger Bezirksverwaltung und Geflüchtete. Diskutiert wurden die Fragen, wie man die Serviceleistungen auf ein neues Level bringen, welches Konzept künftig erfolgreich sein und wie eine „Geflüchtetenhilfe 2.0“ aussehen könnte. Open Arms plant darüberhinaus die Entwicklung neuer Projekte, die ein Gemeinschaftsgefühl jenseits der klassischen Arbeit mit Geflüchteten erzeugen. Beispielsweise hat man sich vorgenommen, beim Disco Move einen Truck gemeinsam zu „bespielen“ und Freizeitaktivitäten zu organisieren.