Preis für das innovativste Produkt der Energiewende
Sein Lieblingsplatz ist die Dachterrasse im Haus 1b, direkt vor seinem Büro. Von hier aus hat Dominic Frodeno den besten Blick auf die Industrieschlote im Hafen und das Kohlekraftwerk Moorburg. Umweltverschmutzer par excellence. „Da sehe ich, wofür ich jeden Tag arbeite“, sagt der Niederlassungsleiter Nord Ost von 2G, „Großkraftwerke haben bei der Stromerzeugung 62 Prozent Energieverlust, bei unseren Blockheizkraftwerken erzielen wir eine 90-prozentige Ausnutzung der Primärenergie. Das ist höchst effizient und klimafreundlich.“
Seit 1995 entwickelt und produziert 2G in Heek bei Münster Blockheizkraftwerke (BHKW) mit innovativen Energiekonzepten, seit 2011 mit einem Vertriebsbüro im hit-Technopark. Kraft-Wärme-Kopplung nennt sich die gleichzeitige Erzeugung von mechanischer Energie und Nutzwärme. Während die mechanische Energie unmittelbar in Strom umgewandelt wird, kann die Wärme zum Heizen, Kühlen oder zur Erzeugung von Dampf genutzt werden. Eingesetzt werden BHKWs von 20 bis 2.000 KW, wo es nötig ist, also dezentral – in Wohngebäuden, Büros, Schulen, Hotels oder Krankenhäusern.
Es gibt keine Verluste bei der Energieübertragung. Auch der hit-Technopark rüstet derzeit nach und nach auf BHKWs um. Angetrieben werden die Kleinkraftwerke von 2G hauptsächlich mit einem gasbetriebenen Otto-Motor. Ein 40-köpfiges Team von Ingenieuren und Technikern ist es jetzt gelungen, ein rein Wasserstoff betriebenes BHKW zu entwickeln, C02-emissionsfrei, hocheffizient und mit vergleichbaren Leistungsdaten.
Die wegweisende Erfindung zur regenerativen Energieversorgung wurde vor wenigen Wochen mit dem Handelsblatt Energy Award für das innovativste Projekt der Energiewende ausgezeichnet. Der Blick auf dunkel rauchende Schornsteine bereitet Frodeno nun eine noch ökologischere Freude.