Die "Maria Mascow" der Reederei Mascow Entsorgungsschifffahrt beim Ablassen des Kreuzfahrtschiffes "Queen Mary 2"

Corona als Job-Booster: Mehr Arbeit für Reederei Mascow

Durch die Corona-Krise befinden sich im Hamburger Hafen derzeit besonders viele Schiffe. Für die Reederei Mascow bedeutet das: Arbeit fast rund um die Uhr. Das Unternehmen entsorgt Altöl, Schmutzwasser und Sondermüll.

Schiffe gucken im Hafen ist für viele Hamburger ein beliebtes Hobby. Zurzeit lohnt sich der Ausflug an die Elbe besonders. Allein sieben Kreuzfahrtschiffe parken aktuell in der Hansestadt, weil sie wegen der Corona-Situation nicht auslaufen dürfen. Dazu läuft der Containerverkehr wieder nahezu auf Normalbetrieb. „Der Hafen ist voll“, sagt Birgit Mascow.

Als Seniorchefin der Mascow Entsorgungsschifffahrt e.K. bedeutet das für die Mitarbeiter vor allem eins: Arbeit rund um die Uhr. Die Firma pumpt Altöl von Containerriesen ab, entsorgt Sondermüll oder übernimmt Schmutzwasser aus Kreuzfahrtschiffen. In den Tanks der „John Mascow“ und „Maria Mascow“ – benannt nach zwei Kindern – wird der Unrat entsorgt. 

600 Tonnen Abwasser pro Woche auf der MS Europa

Allein das Kreuzfahrtschiff MS Europa, das samt Stammbesatzung Corona-bedingt an das Kreuzfahrtterminal in Altona gebunden ist, steuern die Mitarbeiter der Familie Mascow zweimal die Woche an. 300 Tonnen Abwasser pro Anfahrt werden dort abgepumpt. „Wir sind der einzige Anbieter, der Schiffe dieser Größenordnung bewerkstelligen kann“, sagt Mascow. Dazu kommt, dass die Wasserschutzpolizei im Hafen verstärkt kontrolliert. Sogar von der Elbvertiefung profitiert die Firma indirekt, indem sie regelmäßig die Baggerschiffe entleert.

Die "Maria Mascow" der Reederei Mascow Entsorgungsschifffahrt vor der CMA CGM Antoine de saint Exupery im Hamburger Hafen

Wie lange die Arbeitstage so lang bleiben, kann Mascow schwer abschätzen; wie so vieles in dieser Virus-Krise. Dass Kreuzfahrtschiffe bald wieder in See stechen, glaubt die Familienunternehmerin nicht. „Wer bucht denn aktuell schon eine Kreuzfahrt?“, sagt sie. Als Profiteur der Corona-Krise will sich Birgit Mascow dennoch nicht bezeichnen. Das käme ihr bei all dem Schaden, den diese Pandemie bisher angerichtet hat, dann doch etwas unpassend vor. „Im Prinzip sind wir ja einfach nur da und machen unseren Job“, sagt sie.