Kaminabend – zwischen zwei Welten
Weniger Kosten, weniger Zeit: In China zu produzieren, hat viele Vorteile für Unternehmen. Die Fernost-Experten des Mieters Herbert Friedrich erklärten beim Kaminabend, worauf es beim Asien-Geschäft ankommt – und wie sie Firmen dabei unterstützen.
Es sei durchaus etwas Besonderes, sie beide zusammen an einem Ort zu treffen, sagten Torsten Friedrichs und Kai-Olaf Möller von der Firma Herbert Friedrich zur Begrüßung ihrer Zuhörer. „Einer von uns ist eigentlich immer in China“, so Möller. In diesem Jahr aber noch nicht. Erleichterung bei den Gästen des Kaminabends: keine Ansteckungsgefahr also am Coronavirus, das derzeit das öffentliche Leben an einigen Orten Chinas zum Erliegen bringt.
„Das Virus ist eher im Zentrum verbreitet. Wir produzieren mit unseren Partnern rund um die Metropole Shenzhen im Süden des Landes“, sagte Möller – und war direkt beim Thema: Beschaffungsmarkt Asien – wie man Kontakte nach China knüpft. Die Firma Herbert Friedrich, 1939 als Industrievertrieb gegründet, ist seit mehr als 20 Jahren auf dem asiatischen Markt aktiv. Dort sei das Produzieren einfach günstiger und ginge schneller als in Europa – wenn es denn richtig geplant ist. Dabei helfen die Fernost-Experten ihren Kunden. „Wir kennen die Ansprüche in Deutschland und den Markt in Asien“, sagt Möller. „Dazwischen gibt es eine Lücke – und die schließen wir.“
Produzieren in China: Probleme und Lösungen
Eine Stunde lang sprachen Friedrichs und Möller darüber, wie sie die Probleme zwischen den Welten lösen. Zum Beispiel beim Thema Qualität. Chinesen würden darunter etwas anderes verstehen als Deutsche, sagten die Experten und blickten in schmunzelnde Gesichter. Das Lachen aber vergeht, wenn nach sechswöchiger Überfahrt im Hafen der Container geöffnet wird und die Ware nicht zu gebrauchen ist. Also prüft Herbert Friedrich die Qualität immer direkt vor Ort. Auch die Logistik ist ein Problem, wie die Experten an zwei Bildern zeigten. Links ein Container, wie ihn Chinesen beladen. Unzählige Kartons sind zu sehen, kreuz und quer auf Paletten gepackt. Auf dem Foto rechts dagegen ist ein Container abgebildet, wie ihn Herbert Friedrich verschifft: ordentlich gestapelte Kartons, mit Stretchfolie umwickelt und Gurten gesichert. Erneut Schmunzeln beim Publikum.
Konkrete Probleme und Lösungen auf der einen, muntere Anekdoten auf der anderen Seite: So wurde aus der Präsentation der beiden Unternehmer beim Kaminabend ein lebhafter Vortrag. Das Interesse der Teilnehmer jedenfalls war geweckt. Einige Fragen beantworteten die Experten noch am Rednerpult, ehe die Gespräche bei Bockwurst und Kartoffelsalat an den Tischen fortgesetzt wurden. Damit hatte auch der erste Kaminabend im neuen Jahr sein Ziel erreicht: Unternehmer zum Wissenstransfer, Netzwerken und Unterhaltung zusammenzubringen.