Von Video Tools, Scroll Stoppern und Goldfischen
Die aktuelle Veranstaltung aus der Reihe Handelskammer vor Ort im hit-Technopark beschäftigte sich diesmal mit der Produktion von Bewegtbildern fürs Internet.
Ihre wichtigste Botschaft verkündet Barbara Schuessler gleich zu Beginn ihres Vortrags: „Was ich Ihnen heute zeige, ist nichts anderes als eine Kommunikationstechnik wie E-Mail oder Telefon. Es ist einfacher als Sie denken. Deshalb fangen Sie einfach an. Machen Sie!“ Es geht um das Erstellen von Unternehmens-Videos fürs Internet – einfach, aufmerksamkeitsstark und kostengünstig.
Knapp eine Stunde hat Schuessler Zeit bei der Veranstaltung aus der Reihe Handelskammer vor Ort, bei dem die Handelskammer (HK) zu den Unternehmen in die Stadtteile kommt. In Harburg finden diese Events im hit-Technopark statt. Rund 40 Interessierte sind da - ausverkauft! Das freut Jenny Kersten von der HK sehr, "weil es zeigt, dass unsere Themen gut gewählt sind und die Menschen interessieren".
Online-Videos sind im Kommen und wichtig für Kommunikation und Marketing von Unternehmen. Während der Info-Veranstaltung zeigt Barbara Schuessler, mit welchen Mitteln Firmen eigene Videos produzieren können. Spezielle Vorkenntnisse, sagt Schuessler, seit 1994 TV-Produzentin und Unternehmerin, seien nicht erforderlich. Wer Office-Programme beherrscht oder schon mal mit Power Point und Keynote gearbeitet hat, ist bestens vorbereitet.
Wie also stelle ich meine eigenen Firmenvideos her? Zunächst einmal braucht man ein so genanntes Video Tool. Das bietet Funktionen, Templates, Designs und Filmmaterial, aus dem man sich bedienen kann. Alle Video Tools bieten Abo-Modelle zu Preisen zwischen 10 und 50 Euro im Monat. Sobald man sich ein solches Tool gesichert hat, kann man loslegen. „Werden Sie einfach kreativ“, sagt Schuessler. In zwei bis drei Stunden habe man sicherlich seinen ersten kleinen Film fertig, verspricht die Video-Expertin. Wenn der dann noch nicht hundertprozeitig professionell wirke, sei das kein Problem. Das Netz verzeiht viel.
Das Wichtigste ist, dass die Videos schnell auf den Punkt kommen, eine klare Botschaft haben und kurz sind. „Ein User widmet einem Video seine Aufmerksamkeit nur etwa sieben Sekunden lang“, sagt Schuessler, „ungefähr so lange wie ein Goldfisch das tun würde.“ Und noch ein Tipp: Das Video sollte vor allem eines: überraschend sein! Das ist vor allem wichtig, wenn man sein Video auf Social Media Kanälen postet und den User hauptsächlich auf Smartphones erreicht. Das Ziel ist, dass der User einen Moment länger auf dem Post verweilt als anderen. Im Fachjargon spricht man von "Scroll Stopper".
Das Stop-Signal kommt bald auch für Barbara Schuessler. Mehr als eine Stunde Zeit hat kein Vortragsgast. Jetzt ist Zeit für „Networking“. Eine Frage bleibt dabei allerdings offen: ob die anwesenden Unternehmer ab sofort selbst zum Filmregisseur werden wollen oder ihr Video-Marketing lieber doch einem professionellen Dienstleister anvertrauen. „Das muss halt jeder selbst entscheiden“, sagt Barbara Schuessler.